S

Hier findest du Begriffe aus der Finanzwelt die mit dem Buchstaben S beginnen

Schlusskurs
Der letzte Kurs eines Wertpapiers, der im variablen Handel am Ende einer Börsensitzung ermittelt wird.
schwere Aktie
Unter dem Begriff schwere Aktie versteht man eine Aktie mit hohem Kurswert, die dem Anleger aus optischen Gründen nicht attraktiv erscheint. Das „schwer“ bezieht sich darauf, dass sie schwierig zu handeln ist, weil der hohe Kurs Kleinaktionäre abschreckt. Mit geringem Budget können nur wenige Stücke geordert werden, so dass beim Kauf oder Verkauf oft höhere Spesen fällig werden. Das Gegenteil der schweren Aktie ist die leichte Aktie.
Shareholder Value
Aus dem (Kurs-)Wert der entsprechenden Aktie multipliziert mit der Summe der gehaltenen Anteile besteht der Vermögenswert (Value), den ein Anteileigner (Shareholder) einer Aktiengesellschaft besitzt. Eine auf  „Shareholder Value“ angelegte Unternehmenspolitik wird daher versuchen, den Kurswert der Aktien und damit den Marktwert des Gesamtunternehmens zu maximieren. Das Prinzip des „Shareholder Value“, auf Deutsch „Wert für den Aktionär“, stammt ursprünglich aus den Vereinigten Staaten. Dort forderten zuerst institutionelle Anleger, zum Beispiel Pensionsfonds,  von Unternehmen, die Aktionärsinteressen in den Mittelpunkt zu stellen. Heute wird das Shareholder-Value-Prinzip von Unternehmen auf aller Welt angewandt. Umfassend wird darunter nicht allein eine kurzfristige Steigerung des Börsenkurses, sondern eine langfristige Optimierung der Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität verstanden.
Sharpe-Ratio
Die Sharpe-Ratio, auch Reward-to-Variability-Ratio genannt, misst die Überrendite einer Geldanlage pro Risikoeinheit. Wenn also beispielsweise ein Anleger die Wahl zwischen zwei Fonds hat, die beide in den vergangenen drei  Jahren eine jährliche Rendite von 15 Prozent erzielt haben, so dürfte er den Fonds bevorzugen, der diese Rendite mit der geringeren Schwankungsbreite der Wertentwicklung erreicht hat. Hier fällt die Entscheidung also relativ leicht. Muss der Anleger aber zwischen zwei Fonds wählen, von denen der eine zwar etwas schwächer in der Rendite, aber eben auch etwas weniger risikobehaftet ist, so gibt die Sharpe-Ratio die notwendige Hilfestellung. Zunächst einmal enthält sie im Zähler die sogenannte Überrendite. Darunter versteht man die über die sichere Geldmarktanlage hinausgehende Rendite (annualisiert). Wenn also der risikolose Geldmarkt drei Prozent und der ausgewählte Fonds zehn Prozent abgeworfen haben, so hat letzterer eine Überrendite  von sieben Prozent. Diese wird ins Verhältnis gesetzt zum Risiko, ausgedrückt als Volatilität. Eine positive Sharpe-Ratio, also eine deutlich größer eins (>1), zeigt an, dass gegenüber der risikolosen Geldmarktanlage eine Mehrrendite erwirtschaftet wurde. Zum anderen zeigt sie, in welchem Verhältnis diese Mehrrendite zum eingegangenen Risiko steht. Umgekehrt verdeutlicht eine negative Sharpe-Ratio kleiner Null (< 0), daß noch nicht einmal die Geldmarktverzinsung übertroffen wurde. Während bestimmter Phasen gibt es durchaus Märkte, in denen trotz eingegangenen Risikos keine angemessene Wertentwicklung zu erzielen ist. Unterscheiden sich also zwei Fonds sowohl in der erzielten Rendite als auch in der Volatilität, sollte unter sonst gleichen Bedingungen der Fonds mit der höheren Sharpe-Ratio bevorzugt werden.
Short-Position
Eine Short-Position ist eine Verkaufsposition. Mit ihr spekuliert der Anleger, zum Beispiel durch einen Leerverkauf, auf den fallenden Kurs einer Aktie oder eines Derivats. Das Gegenteil der Short-Position ist die Long-Position.
Small-cap-Fonds
Unter dem Begriff Small-cap-Fonds versteht man Fonds, die ihre Mittel überwiegend in kleine börsennotierte Unternehmen, sogenannte Nebenwerte, investieren.
Sondervermögen
Das bei der Investmentgesellschaft gegen Ausgabe von Anteilscheinen eingelegte Kapital und die damit angeschafften Vermögensgegenstände bilden ein „Sondervermögen“. Es ist vom  Vermögen der Investmentgesellschaft getrennt. Dadurch soll sichergestellt werden, dass das eingelegte Kapital der Anleger vor dem Zugriff der Investmentgesellschaft selbst und vor dem Zugriff von Gläubigern im Insolvenzfall geschützt ist. Investmentgesellschaften können mehrere Sondervermögen bilden.
Sparplan
Ein Sparplan ist ein Sparvertrag. Er dient der regelmäßigen Einzahlung eines bestimmten Anlagebetrages, zum Beispiel  zum Kauf von Investmentanteilen, beim sogenannten Fondssparplan. Bei einem Banksparplan zahlt der Kunde regelmäßig eine bestimmte Summe auf sein Konto ein. Die meisten Banksparverträge sind variabel, sich passen sich dem Basiszins je nach Marktlage an.
Sparplan (Einzahlungsplan)
Mittels eines Sparplans werden regelmäßig Anteile an einer oder mehrerer Beteiligungen wie Fonds erworben bzw. wird eine verzinsliche Geldanlage aufgestockt. Die Höhe der Sparraten ist meist absolut fixiert, kann aber auch dynamisch angepasst werden.
Spekulation
Unter dem Begriff Spekulation versteht man ein in die Zukunft gerichtetes Verhalten mit dem Ziel, Preisveränderungen richtig vorauszusehen und daraus einen Nutzen zu ziehen. Auf Börsentransaktionen bezogen bedeutet Spekulation den Kauf von Wertpapieren oder Rechten nicht zum Zwecke der Anlage, sondern des Wiederverkaufs mit Gewinn nach einem Anstieg des Preises für diese Werte. Im Deutschen haben die Ausdrücke „Spekulation“ und „Spekulant“ häufig eine negative Konnotation, da sie mit einem verantwortungslosen Handeln gleichgesetzt werden, das allein die Gewinnmaximierung zum Ziel hat.
Spekulationsfrist
Gewinnen aus dem Verkauf von Wertpapieren waren bis einschließlich des Jahres 2008 nur dann einkommensteuerpflichtig, wenn sie innerhalb von zwölf Monaten nach Erwerb wieder verkauft wurden. Bis zu einer Freigrenze von 512 Euro blieben sie dennoch steuerfrei, bei Übersteigen der Freigrenze waren sie im vollen Umfang steuerpflichtig, bzw. zur Hälfte, sofern sie dem Halbeinkünfteverfahren unterlagen.
Spekulationssteuer
Spekulationsgewinne sind in vollem Umfang steuerpflichtig. Sie unterliegen der Abgeltungssteuer von 25 Prozent, auf die noch ein Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent erhoben wird. Zudem wird Kirchensteuer fällig. Der Begriff stammt noch der vorher geltenden Steuergesetzgebung, nach der Spekulationsgewinne nur dann steuerpflichtig waren, wenn zwischen Kauf und Verkauf nicht mehr als zwölf Monate (Spekulationsfrist) verstrichen waren. Für Wertpapiere, die sich schon vor Einführung der Abgeltungsteuer im Besitz des Steuerpflichtigen befanden, gilt die alte Regelung weiterhin. Verkaufsgewinne sind daher steuerfrei.
Spesen
Spesen sind die im Zusammenhang mit dem Abschluss eines Bank- beziehungsweise Börsengeschäfts anfallende Zahlungen, zum Beispiel eine Maklergebühr (Courtage) oder Bankprovision. Diese Spesen machen beim Kauf von Aktien zusammen etwa 1 Prozent des Kurswertes aus. Beim Kauf von neu emittierten festverzinslichen Wertpapieren entstehen diese Kosten nicht.
Spin-Off
Bei einem Spin-Off gliedert eine bestehende Firma einen Teil des Unternehmens als eigenständige Firma aus. Als Ausgleich für die Abgabe dieses Firmenteils erhalten die alten Aktionäre Aktien des neuen Unternehmens gratis oder zumindest das Recht, diese neuen Aktien zu kaufen. Macht der Aktionär von diesem Recht keinen Gebrauch, kann er das Kaufrecht ebenfalls an der Börse verkaufen (Bezugsrechthandel). In beiden Fällen sollten dem Alt-Aktionär keine finanziellen oder rechtlichen Nachteile entstehen. Spin-Offs bieten Unternehmen die Möglichkeit, durch Umwandlung eines Unternehmensteils in eine Beteiligung, kurzfristig Kapital zu erlangen. Spin-Offs können auch der erste Schritt zu einem kompletten Verkauf eines Unternehmensteils sein.
Split
Im Gegensatz zur Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln, wie sie der Ausgabe von Berichtigungs- beziehungsweise „Gratisaktien“ zugrunde liegt, kommt es beim Split nicht zu einer wirklichen Kapitalerhöhung, sondern lediglich zu einer Veränderung in der Anzahl der auf das Grundkapital einer Aktiengesellschaft ausgegebenen Aktien. Ein Split dient dem Zweck, aus „schweren“ Aktien „leichte“ zu machen, die für den Anleger optisch attraktiver erscheinen. Wenn es also zu einem Split im Verhältnis 1:2 kommt, besitzt jeder Aktionär ab dem Tag der Umstellung doppelt so viele Aktien wie vorher. Die Börsenkapitalisierung bleibt am Tag der Umstellung gleich, verteilt sich nun aber in diesem Fall auf die doppelte Zahl von Aktien. Der Aktienkurs ändert sich auch entsprechend: Er halbiert sich.
Spread
Gleichzeitiger Kauf und Verkauf von Kontakten, deren Kurse miteinander in Verbindung stehen und die sich bezüglich der Fälligkeit unterscheiden. Dabei wird erwartet, dass aufgrund der Veränderung der Kursdifferenz ein Gewinn entsteht. Ein Händler, der eine Spread-Position eingeht, spekuliert auf relative Preisveränderungen zwischen verschiedenen Fälligkeiten eines Handelsgegenstandes an verschiedenen Börsen (inter-market-spread) oder zwischen verschiedenen Handelsgegenständen mit identischen Fälligkeiten an einer Börse (inter-commodity-spread). Bei Optionsscheinen: Bezeichnung der Spanne zwischen Geld- und Briefkurs. Beim Vergleich zweier Zinssätze spricht man vom Zinsspread.
Stagnation
Die Stagnation beschreibt eine konjunkturelle Entwicklung, die einen Stillstand der Wirtschaft signalisiert, meistens gemessen an Veränderungen des Bruttosozialprodukts oder der Investitionen. An der Börse bezeichnet man als „Stagnation“  auch über längere Zeit gleichbleibende Kurse (Seitwärtsbewegung).
Stützungskäufe
Bezeichnung für die Interventionen von Notenbanken am Devisenmarkt, die das Ziel haben, den Kurs einer bestimmten Währung gegen den Markttrend zu halten.
Stückzins
Der seit dem letzten Zinstermin bis zum Kauftag aufgelaufene Betrag, den der Käufer eines festverzinslichen Wertpapiers dem Verkäufer bezahlen muss.
Stammaktie
Die Stammaktie ist die in Deutschland gebräuchlichste Form der Aktie. Im Gegensatz zu Vorzugsaktien besitzen Inhaber von Stammaktien ein volles Stimmrecht auf der Hauptversammlung.
Standard-&-Poors-Index
Einer der umfassendsten Aktienindizes des amerikanischen Wertpapiermarktes, in dem 100 (S&P 100) beziehungsweise 500 Aktienwerte (S&P 500) nach einem bestimmten, repräsentativen Querschnitt gewichtet, enthalten sind.
Standardwerte
Umsatzstarke Aktien großer, internationaler Unternehmen mit einem hohen Börsenwert, auch als Blue Chips bezeichnet.
Star Ranking
Hinter dem Begriff S&P Stars verbergen sich die Wörter „Stock Appreciation Ranking System“. Es handelt sich dabei um ein vom amerikanischen Finanzdienstleister Standard & Poor´s (S&P) entwickeltes Benotungssystem (S&P Star-Rankingsystem), mit dem die dortigen Analysten zum Ausdruck bringen, wie eine bestimmte Aktie aus ihrer Sicht in den nächsten sechs bis zwölf Monaten verglichen mit der Entwicklung des S&P 500-Index abschneiden wird. Die zu vergebenden Noten reichen von einem bis zu fünf Sternen. Eine Aktie, die sich fünf Sterne verdient hat, sollte demnach deutlich besser als der Vergleichsmaßstab abschneiden und zu den besten Titeln am Aktienmarkt überhaupt zählen. Werte mit nur einem Stern sollen sich den Annahmen zufolge dagegen deutlich schlechter entwickeln und zu den schwächsten Werten zählen. Einer Aktie mit drei Sternen wird demzufolge eine Performance wie dem S&P 500-Index zugetraut, und Titeln mit zwei oder vier Sternen eine etwas schlechtere oder eine etwas bessere Kursentwicklung. Angewandt wird dieses Rankingmodell von S&P seit Anfang 1987.
Stillhaltergeschäft
Verkauf von Kaufoptionen auf bestehende Aktienpositionen oder von Verkaufsoptionen unter Sperrung des zum Kauf der Aktien notwendigen Geldbetrages. Das Risiko eines Stillhaltergeschäfts ist grundsätzlich sehr hoch.
Stockastik
Die Stochastik berechnet das Verhältnis zwischen einem Schlusskurs und der Spanne der täglichen Schwankung. Die tägliche Spanne zwischen Höchst- und Tiefstkurs spiegelt die maximalen Werte wider, die Käufer zu zahlen bereit waren, beziehungsweise Verkäufer mindestens verlangten. In welchem Verhältnis der Schlusskurs zu diesen Extremwerten steht, kann Aufschluss darüber gewähren, wer am Ende des Tages die Überhand gewann und wie die Entwicklung weiter geht. Schließt eine Aktie nahe ihrem Tageshoch, geht man davon aus, dass die Kraft der Käufer ungebrochen ist und sich die positive Entwicklung fortsetzt. Umgekehrt gilt dies für die Verkäufer und den Tagestiefstand. Eine Stochastik pendelt wie ein Oszillator zwischen Werten von 0 bis 100, wobei die Extreme selten erreicht werden. Wichtige Punkte bei einer Stochastik sind die Zwanziger- und die Achtziger-Linie. Durchbricht der Graph die Achtziger-Linie nach oben, so spricht man von einer „über kauften“ Marktsituation; durchbricht der Graph die Zwanziger-Linie nach unten, von einer „über verkauften“ Situation. Erstere deutet auf eine baldige Abwärtskorrektur hin, letztere auf steigende Kurse. Die Aussagen einer Stochastik sind in erster Linie auf Aktien in Seitwärtstrend anwendbar. Aktien, die sich in stetigen Auf- oder Abwärtstrends befinden, liefern innerhalb ihres Trendhäufig verfrühte falsche Kauf- und Verkaufssignale. Deshalb sollte eine Stochastik immer zusammen mit einem längerfristigen, trendfolgenden Indikator verwendet werden.
Stop-Loss-Order
In den Vereinigten Staaten weit verbreitete Art eines Verkaufsauftrags, der automatisch an die Börse gegeben wird, wenn ein bestimmter Wertpapierkurs erreicht beziehungsweise unterschritten wird. Strategisch lassen sich solche Aufträge im besten Fall so platzieren, dass das Limit für eine solche Order automatisch der Kursentwicklung nach oben angepasst wird und erst dann zum Zuge kommt, wenn der Wertpapierkurs innerhalb dieser Entwicklung einen Rückschlag um einen bestimmten Prozentsatz (zum Beispiel 10 oder 20 Prozent) hinnehmen muss.
Streubesitz
Die Menge an Aktien eines Unternehmens, die nicht in fester Hand sind, sondern am Markt gehandelt werden. Je geringer der Streubesitz an einer Aktiengesellschaft ist, desto enger ist deshalb auch der Markt für die entsprechenden Papiere und umgekehrt.
Stock-Picking
Stock-Picking ist eine Anlagestrategie, die darauf basiert,  Aktien zu erwerben, die sich besser entwickeln als der Gesamtmarkt. Nach detaillierter Analyse der Unternehmen und ihrer Gewinnentwicklung erfolgt die Auswahl. Damit steht Stock-Picking im Gegensatz zu einer länder- oder branchenorientierten Strategie.