Trendbestimmungsstrategie

Trendbestimmungsstrategie

Trendbestimmungsstrategie

Was versteht man unter der Trenbestimmungsstrategie?

Die Trendbestimmungs­strategie ist eine spezielle Form der Anlagestrategie. Sie geht davon aus, dass sich Aktienkurse in Trends bewegen. Markttrends ergeben aus dem Phänomen, dass der Verlauf von Wertpapierkursen ein gewisses Trägheitsmoment besitzt. Demnach neigt eine Entwicklung dazu, sich im angelaufenen Prozess eher fortzusetzen. Bei den Investment­entscheidungen mittels Trendbestimmungs­strategie folgern Anleger und Fondsmanager daraus, dass die Wahrscheinlichkeit einer Fortsetzung des Trends größer ist als eine Trendumkehr.

Die 3 verschiedenen Arten der Trendbestimmungsstrategie

Trendlinien und Trendkanäle

Die Trendbestimmungsstrategie lässt sich auf drei verschiedene Arten durchführen. Die erste Variante wird mit Trendlinien und Trendkanälen durchgeführt. Die Idee stammt aus der „klassischen“ Chartlehre. Dabei verbinden Anleger verschiedene Extrempunkte eines Wertpapiers miteinander. Sie zeichnen also eine Trendlinie in den Kurschart. Der Aufwärts- oder Abwärtstrend ist so lange intakt, bis die Trendlinien gebrochen werden.

Gleitende Durchschnitte

Die zweite Variante arbeitet mit gleitenden Durchschnitten (GD), bzw. „Moving Averages“ (MA). Damit können sich Investoren einen schnellen Eindruck über die charttechnische Verfassung eines Wertpapiers verschaffen. Es wird dabei der Durchschnitt mit einer beliebigen Anzahl an Kursinformationen über einen beliebigen Zeitraum gebildet. Je nach Indikator gewichten Anleger alle Kurse gleich oder unterschiedlich stark. Wenn sich der Kurs über der Durchschnittslinie befindet, spricht man von einem Aufwärtstrend.

Prinzip der Markttechnik

Die dritte Variante ist das Prinzip der Markttechnik. Dabei handelt es sich um ein Grundelement der Dow-Theorie. Diese wurde Ende des 19. Jahrhunderts von Charles Dow begründet. Sie besagt, dass sich Bewegungsschübe und Korrekturphasen regelmäßig abwechseln. Ein Aufwärtstrend wird dadurch definiert, dass jeder neue Hochpunkt höher ist als der vorherige. Genau andersrum ist es bei Abwärtstrends mit Tiefpunkten.

Vorteile der Trendbestimmungsstrategie

Zur Veranschaulichung nehmen wir ein fiktives Fallbeispiel, in diesem Fall Apple. Angenommen die Apple Aktie ist in der letzten Zeit sehr gut gelaufen, jedoch macht Apple negative Schlagzeilen mit abnehmenden Produktverkäufen. Durch das Abnehmen der Produktverkäufe könnte Apple im Laufe der nächsten Jahre große Probleme bekommen und die Aktie könnte infolgedessen einen Großteil ihres Werts verlieren. Für einen Anleger stellt sich dann immer die Frage: Wann soll man am besten Aussteigen?

Und genau da liefert die Trendfolgestrategie eine passende Antwort. Sie bietet einerseits einen guten, logischen Einstiegspunkt, der die Kursgewinnpotentiale im Vergleich zum Verlust in ein positives Verhältnis bringt. Andererseits kann die Trendfolgestrategie aber auch davor schützen eine Aktie zu lange zu halten, sodass das eigene Geld noch vor dem potentiellen Untergang eines Unternehmens vom Tisch genommen wurde. Das Resultat ist, dass eine negative Schwankung im Portfolio verringert oder gar verhindert werden kann.

Nachteile der Trendbestimmungsstrategie

Die alleinige Fokussierung auf einen Trend bringt es allerdings nicht. Um wirklich gute Performances zu erhalten, bedarf es eine sehr hohe Trendstabilität. Diese im Vorfeld herauszufinden ist nahezu unmöglich und kann deswegen nur qualitativ begründet werden. Hat die Firma das Potential sich weiter so zu entwickeln, wie sie es gerade tut? Oder sogar besser zu werden?

Besonders gut sind daher vermutlich Aktien von wachstumsorientierten Unternehmen. Das sind vor allem Small-Caps, darunter versteht man von Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung bis ca. 250 Mio. Euro, aber auch Leader von Zukunftstechnologien, wie zum Beispiel Biotech, KI, Industrie 4.0, Elektromobilität. Geht hier der langfristige Plan auf, kann man mit einer Trendfolgestrategie lange mitverdienen. Small Caps sind allerdings dafür etwas risikoreicher, als Large Caps, darunter versteht man große Unternehmen, mit >2 Mrd. Marktkapitalisierung.

Auch scheint sich eine Trendbestimmungsstrategie selbst bei Trendstarken Aktien nicht unbedingt als ein Super-Performer zu beweisen. Fehlsignale führen unter Umständen zu unnötigem hin und her, was zu schlechten Wiedereinstiegs-Preisen führen könnte. In diesem Fall wäre die Buy & Hold Strategie besser.